So manche(r) hat sich vielleicht gewundert, warum es
ploetzlich so leise im Blog und facebook geworden ist. Wir haben im Mai die
Entscheidung getroffen nur ein Jahr in Sydney zu bleiben, weil Markus’
Arbeitsverhaeltnis zu Ende gegangen ist und kein Lichtblick auf einen neuen Job
in Aussicht ist. Als Familie laufen ein Landschaftsarchitekten-Gehalt und die
Ersparnisse in dieser teuren Stadt schnell durch die Finger. Abenteuer in
Arbeitslosigkeit sind nur halb so interessant.
Jetzt wo ich offiziell gekuendigt habe, kann ich wieder
unbeschwert bloggen und schreiben was mir in den Sinn kommt.
Niederlage, Enttauschung, Versagen? Keines davon. Gelegentlich
fuehlt es sich unwirklich an, dass wir ab
August den Alltag nicht mehr am Rande des Ozeans und in einer pulsierenden
Stadt verbringen. Nicht mehr zum Strand hinunterlaufen auf einen schnellen
swim, nicht mehr bei den Yoga classes aufs Meer hinaus blicken, nicht mehr an
jeder Ecke den weltbesten Kaffee erwarten zu koennen. Nicht mehr um 6 Uhr frueh
hunderte Menschen beim Sport zu treffen. Nicht mehr Englisch zu sprechen, nicht
mehr anonym zu sein. Nicht mehr mit Fiona meine Mittagspausen in Museen und mit Parkspaziergaengen zu verbringen. Nicht mehr im bush campen und an einsamen Straenden nach Delfinen Ausschau zu halten. Die Kinder nicht mehr in Fussballdress und Schuluniform zu bestaunen, Markus nicht mehr voll Elan um 6 Uhr frueh zum Beachvolleyball radeln zu sehen. Nicht mehr taeglich Sonne und Waerme zu geniessen. Autsch,
jetzt koennte ich doch spontan eine Traene verdrucken.
Waere da nicht all das worauf ich mich unbaendig freue: Familie, langjaehrige Freundinnen und
Freunde, unser Hund, faires Preis-Leistungsverhaeltnis bei Lebensmitteln,
Kleidung und Wohnkosten, Bergwandern, romantische Winter-Weihnachten, einen
Neustart im Beruf, andere Laender bereisen. Die Vorfreude-Liste sieht verdaechtig kurz aus. Hat jemand Lust sie zu ergaenzen?